Probleme mit Datenfunksystem FMS
Kollegen mindern Preis für Gerät im März 2003
Alexander Bierig
An
Taxi-Auto-Zentrale-Stuttgart e.G.
Betrifft:
Datenfunk System FMS
Nachbesserung und Minderungsandrohung
Sehr geehrte Damen und Herren,
mit der Umstellung des bisherigen Daten/Sprachfunksystems der Genossenschaft auf das GPS-gestützte Datenfunksystem FMS haben Sie mir für meinem Betrieb Geräte der Firma FMS verkauft. Diese Geräte und das System erfüllen die von Ihnen in dem Jahr 2002 auf der ausserordentlichen Generalversammlung 2002 zur Erläuterung des Systems und auf der ordentlichen Generalversammlung 2002 dargelegten Vorgaben in erheblichen Umfang nicht.
Nach der Einführung des Systems am 15. Januar 2002 schlossen Sie die Erprobungsphase ab und priesen das System und die Geräte als ausgereift an. Im Gegensatz zu Ihren Äusserungen ist das System und die Geräte bei weitem nicht ausgereift.
Normalerweise würde ich bei derartig hohem Anteil an Fehlfunktionen und Versagen schlichtweg Wandlung einfordern; da die Genossenschaft aber ein Monopol hat und dieses Datenfunksystem verwendet, bleibt mir dieser Weg verschlossen. Daher kann ich nach einer Nachbesserungsfrist, falls diese erfolglos verstreicht, nur Minderung geltend machen.
Mit den nachfolgend aufgeführten Mängeln kann ich den Wert des verkauften Gerätes mit 2.482,40 €uro netto nicht erkennen. Ich denke dass selbst ein Wert von 1.000,00 €uro noch weit überzogen ist, will diesen Wert aber als gerade noch akzeptabel bezeichnen.
Die Minderungsforderung ist daher mit 1.482,40 €uro anzusetzen.
Am Donnerstag, den 20. Februar 2003 habe ich an dem Gerät, welches dem System zugeschlagen ist folgende Mängel, die abgestellt werden müssen (als Mangel benennen sich Punkte, welche entgegen den Erklärungen und Versprechungen auf den beiden Generalversammlungen 2002 und denen der Schulung am 30. Jan 2003 nicht entsprechen):
- kein NFD verfügbar.
- keine Rauminfo auf Platzanfahren (im entsprechenden Sektor)
- Anmeldezeiten zu lange (Rekord trotz GPS-Empfang: Fahrt von Wangen nach Marienplatz ohne Einbuchung, manuelles Einlogen in Wangen möglich am Marienplatz) - dies verhindert einen geordneten Arbeitsbeginn.
- automatisches Umbuchen auf andere Sektoren zu lang, daran folgende manuelle Einbuchungen scheitern an Zeitsperren (man braucht um 23:00 Uhr keine sechs Minuten vom Taxiplatz Augsburg nach Uth-Dietbachstrasse; Auftragsannahme als Erster Marienplatz am Interconti - jeweils mit GPS-Empfang)
- Abstürze des Gerätes/System machen Reset nötig, da keine Tasten mehr angenommen werden - wir sind Taxifahrer und keine Elektriker
- keinerlei Vorbestellungsinfos je Sektor (man kriegt nur den Sektorspiegel - eine redundante Information)
- keine Informationen abrufbar - Gerät erzählt nicht einmal, ob es etwas unternimmt. (Dies führt zu häufigen und unnötigen Versuchen)
- keine Informationen über Auftragsaufkommen eines Sektors verfügbar, weder aktuell noch zurückliegend (Somit keine Information über Geschäftsaufkommen in Stuttgart)
- Durchsagen der TAZ nicht mehr auf Display. (Das konnte sogar das "veraltete" Heedfeld-Display besser)
- Auftragsvergabe (nicht Auftragsangebot!) trotz pauschaler Besetztfahrt bei Vorbestellungen (auch wenn Ziel- und Auftragsort extrem auseinander liegen: Wangen als Ziel, Flughafen als Auftrag bei Standort Marienplatz)
- Absturz wenn Platzauftrag bei gleichzeitigem Einsteiger (Uhr bereits angeschaltet, Gerät fordert Fahrtziel an), kein anschliessendes Arbeiten mehr möglich ohne Reset
- keine Abmeldung vom Fahrer wenn Gerät das Fahrzeug infolge gezogener Fahrerkarte abmeldet. Ergebnis: neuer Fahrer kann sich nicht anmelden und somit nicht arbeiten; Reset nötig
- kein Quittungsdruck möglich (im Gerät sind keine Unternehmensdaten hinterlegbar)
- keine Kreditkartenannahme möglich
- Zuteilung der Strassen an Sektoren teilweise unlogisch (auf der B27/Körschtalbrücke kann man nicht nach dem Fasanenhof fahren, Gaskessel zur Martinskirche usw.) Anders: System (er)kennt keine Strassenverläufe.
- Gerät verliert Position am Taxiplatz, bzw. bucht sich aus wenn Fahrzeugbatterie nicht mehr 100% Kapazität hat. (das Heedfelddisplay konnte das auch bei defekter Stützbatterie)
- SMS werden nicht im Gerät gespeichert.
Ich setze Ihnen eine Nachbesserungsfrist zur vollständigen Behebung aller oben bezifferter Mängel bis spätestens Sonntag, 2. März 2003.
Sollten diese Mängel ab 3. März 2003 nicht vollständig behoben sein, werde ich die Minderung je angefangener Woche in Höhe von 35,30 €uro in Abzug bringen. Dieser Abzug erfolgt je Gerät meines Betriebes.
Die Ihnen am 30. Januar 2003 erteilte Einzugsermächtigung zur Teilzahlung der Geräte widerrufe ich hiermit zum 21. Februar 2003. Den Widerruf und dieses Schreiben werde ich im Hause der Genossenschaft dem Vorstandsvorsitzenden Dietmar Plag an meinem heutigen Gesprächstermin um 15:00 Uhr abgeben.
Die anerkannte Summe je Gerät von 1.000,00 €uro werde ich zzgl. 160,00 €uro MwSt am Montag, den 3. März 2003 überweise.
Sollte der Minderungsanspruch entfallen, werde ich, wie ursprünglich vereinbart, 1070,00 €uro zzgl. 342,40 €uro Mwst überweisen und die Raten von 21,17 €uro per Dauerauftrag überweisen.
Mit freundlichen Grüssen
Bernd Hörmann
An
Taxi-Auto-Zentrale-Stuttgart e.G.
Betreff: Datenfunksystem FMS / Nachbesserung und Minderungsandrohung
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach der Einführung des Systemes am 15.Januar 2003 wurde von Ihnen die Erprobungsphase abgeschlossen, das neue System in Betrieb genommen und die Geräte verkauft.
Nachdem ich nun einige Zeit mit dem neuen Datensystem unterwegs bin, komme ich zu dem Entschluss, dass ich bei der Zahlung des Gerätes eine Minderung vornehme werde, da eine Wandlung aufgrund der Monopolstellung der TAZ nicht möglich ist..
Folgende Mängel veranlassen mich zu diesem Schritt:
1.) Drucker nicht funktionsfähig.
2.) Annahme von EC-Karte und VISA-Karte nicht möglich.
3.) Sektoreneinteilung katastrophal.
4.) Einbuchen an verschiedenen Taxiständen nur erschwert möglich. Teilweise muss man die Karte ziehen und sich neu einbuchen, wodurch gelegentlich andere Kollegen den eigentlich einem selbst zustehenden Platz einnehmen können.
5.) Bei Pauschalfahrten ist eine Annahme von Fahrten, innerhalb des Sektors in dem man sich befindet, möglich.
6.) Informationsabfrage funktioniert nicht.
7.) In Informationsabfrage für Vorbestellung gespeicherte Aufträge werden an beide Systeme verteilt, was zu unnötigem Bereitstellen führt.
8.) SMS werden nicht in Gerät gespeichert.
9.) Bei Start des Fahrzeuges können eingenommene Positionen und Aufträge verloren gehen, da anscheinend keine Pufferbatterie eingebaut ist, oder diese nicht richtig funktioniert.
10.) Keine NFD-Fahrten.
11.) Keine Daimlerabholungen vom Waldparkplatz aus.
12.) Sinnlose Vergabe von Aufträgen (z.B. angebotener Auftrag für Vaihinger Markt in Gärtringen)
13.) Informationen über die sich in einem Sektor befindenden Fahrzeuge nicht korrekt. Fahrzeuge werden teilweise doppelt geführt. Besetzte Fahrzeuge nicht. Dies führt zu falschen Informationen über die sich in einem Sektor befindenden Fahrzeug und zu unnötigen Lehrkilometern.
Da uns dieses System in seiner Vollständigkeit angepriesen wurde und wir auch den kompletten Betrag bezahlen sollen, bin ich der Auffassung, dass ein nur teilweise funktionierendes System auch nur teilweise zu bezahlen ist.
Daher setze ich Ihnen eine Nachbesserungsfrist zur vollständigen Behebung aller oben aufgeführten Mängel bis spätestens Sonntag, 2. März 2003
Sollten diese Mängel bis zum 3. März 2003 nicht vollständig behoben sein, werde ich eine Minderung je angefangener Kalenderwoche in Höhe von € 35,29 (incl. 16%MWSt.) vornehmen.
Ich bin dazu bereit einen Betrag in Höhe von € 1 000,00 für das Gerät und die Halterung (€ 33,64)
am 3. März 2003, also € 1 033,64 (incl. 16%MWSt. € 142,57), zu überweisen.
Falls die Mängel bis zu diesem Zeitpunkt vollständig behoben sind, wird der Gesamtbetrag in Höhe von € 2 516,04 von mir überwiesen.
Mit freundlichen Grüßen
Bernd Hörmann
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dilettantischer Datenschutz?
Die Taxi-Zentrale-Stuttgart e.G. hat auf ihrer Generalversammlung 1998 beschlossenen einen sogenannten Fahrerausweis einzuführen. Nach anfänglichen Problemen, vor allem den Umfang der Datensammlungswut der Taxizentrale betreffend existiert dieser Ausweis nun. Umstritten wie der Ausweis ist unter den Stuttgarter Taxifahrern und -innen, wird der Ausweis und seine Handhabeung sehr misstrauisch beäugt. Vor allem der allzu sorglose Umgang mit persönlichen Daten, welchen die Taxizentrale in vergangen immer wieder aufzeigte, bereitet vielen Kollegen Sorgen.
Anscheinend sind diese Ängste sehr berechtigt.
Dieser Fahrerausweis muss nun, damit er auch glaubhaft bleibt, kontrolliert werden; sonst bleibt dieser Ausweis wie auch etliche Vorgaben der Betriebsordnung Makulatur. Die Kontrollen erfolgen derzeit (Mai 99) auch ganz massiv. Soweit so gut.
Sicher klar ist, dass ein Kontrollierter, der sich ungerecht behandelt fühlt, oder einfach ein negatives Kontrollergebnis erfährt, eine dicke Wut im Bauch haben kann. Und diese Wut kann sich in recht unangenehmen Erscheinungen wie aufgeschlitzte Reifen, Todesanzeigen, Sexbestellungen, Kot im Briefkasten, Telefonterror (wir berichteten an anderer Stelle) usw niederschlagen. Unangehm sind diese Exzesse ganz vorne mit Sicherheit für Kontrolleure mit Familien und Kindern.
Weltweit gibt daher ein guter und um seine Mitarbeiter besorgter Dienstherr bei solch kritischen Angelegenheiten niemals den Wohnort des Mitarbeiters an sondern die Anschrift des Betriebes.
Aber keine Regel ohne Ausnahme: In diesem Fall heist die Ausnahme: Taxi-Auto-Zentrale-Stuttgart. E.G.!
Der Ausweis von der Taxizentrale hat in etwa folgenden Aufbau:
Kontrollausweis der Taxi-Auto-Zentrale Stuttgart E.G. Die kontrollierende Person ist berechtigt, Mitglieder der Genossenschaft nach der Massgabe der Betriebsordnung zu kontrollieren so in etwa lautet der Tenor; für eine Kopie lag kein Muster vor
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Herr: Ilona Bierig
Strasse: Munderkinger Strasse 23
Stadt: Stuttgart
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Unterschriften dreier Vorstände |
Man muss sich wirklich fragen, wann denn die Taxi-Zentrale-Stuttgart es lernt, dass genau dieser sorglose Umgang mit persönlichen Daten die Kritiker der Zentrale ständig und ständig auf den Plan ruft.
Es kann doch wirklich nicht sein, dass die Führung der Taxizentrale die Sorgen ihrer Kritiker erst dann versteht, wenn einem der Kontrolleuere oben beschriebenes geschieht. Und solange die Führung der Taxizentrale und die Aufsichtsräte derartiges Preisgeben von persönlichen Daten für vollkommen in Ordnung hält und somit Ängste und Sorgen wachhält, sich die steten Kritiker erneut und erneut bestätigt sehen - solange wird es in Stuttgart Differenzen und sinnlose Energievergeudung geben.
Dass dann die Taxizentrale kein weibliches Geschlecht kennt ist wirklich nur noch traurige Nebensache. Im Gesamtbild aber symptomatisch für die Missachtung der Genossen und -innen.
Kleine Sünden - grosse Sünden?
Das Amt für öffentliche Ordnung der Stadt Stuttgart ist die Kontrollbeörde der Taxen, dass alles mit rechten Dingen zugeht (In anderen Städten ist es oft auch das Landratsamt)
Da die Behörden häufig nur die etwas gröberen Vergehen anden, haben die lokalen Taxizentralen meistens noch einen etwas erweiterten Strafenkatalog für die kleineren Sünden .
So auch die Taxi-Zentrale Stuttgart.
Ein wirklich schweres Vergehen ist es in den Augen der Taxifahrer und -innen, wenn eine Fahrt abgelehnt wird: Sprich ein Fahrgast nicht befördet wird.
Die Schichtführer der Taxizentrale notieren ein solches Vergehen, hören den betroffenen Kollegen dazu und melden anschliessend den Vorgang dem Vorstand, damit dieser eine Strafe nach Anhörung des betroffenen Fahrers ansetzen kann.
So geschah es, dass eine Schichtführerin der Verstoss "Fahrtablehnung" dem Vorstand zu weiteren Bearbeitung ohne weitere Infos meldete. Der Vorstand lud den Kollegen vor und eröffnete dem doch überraschten Kollegen den Tatvorwurf.
Dieser wehrte sich sehr heftig: "Wenn diese (zensiert) von Schichtführerin doch nur besser zuhören würde. Ich habe ihr am Telefon lang und ausführlich erklärt, dass der betrunkene Fahrgast bereits beim Einsteigen am Taxiplatz im Taxi randalierte und der Kollege hinter mir bei ihr für mich die Polizei anfordern musste.
Die Polizei hat den Fahrgast dann mit aufs Revier genommen!"
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